Was einen ST, STE, TT, Falcon030 so sexy macht ist imho vor allem:
1. die effiziente Ressourcenausnutzung und
2. die (spaetestens ab TOS 2.05) sehr komplexe GUI, die ueberdies ausserst kompakt programmiert ist und komplett ins 256K ROM passt (siehe1.)
3. das aus 1 und 2 resultierende Tempo, der relativ hohe Komfort und die Resistenz gegen Systemzerfaserung.
Aergerlich: eine gewissen Inkonsistenz aber auch etwa die mangelnde Nutzung von GDOS o.ae. sowie der ganze Treiber und Formate Wirrwarr ueberhaupt.
Am
Amiga hat mich geaergert, dass man zumindest mit den ersten WB-Versionen im Prinzip nix anfangen konnte. Ohne CLI oder irgendeinen File-Commander war man praktisch aufgeschmissen. Dazu kommt die eigenwillige Syntax, halb DOS halb UNIX, weder Fisch noch Fleisch, mit dem Vorteil allerdings, dass man das System quasi dynamisch ausbauen konnte. Das Multitasking (auch wenn auf nem 8MHz Rechner mit 1Mb relativ unsinnig) fand ich ziemlich gelungen. Besonders den Effekt der "hintereinander" liegenden Bildschirme, die man rauf und runter ziehen konnte, fand ich absolut geil ..
Ein absoluter Bloedsinn hingegen: Fenster liessen sich nicht ueber den Bildschirmrand schieben, dafuer aber konnte man
in einem Fenster praktisch einmal um den Aequator scrollen, auch wenn nur eine einzige Datei drin lag.
Der
Mac hatte imho das letzte Mal mit der Einfuehrung von
System 7 (OSX kam sehr spaet und ich kenne es nicht, deshalb lass ich es hier mal aus) knapp die Nase vorn und war damit schon drei Jahre spaeter eine hoffnungslos altmodische Kiste. Alle System-Upgrades bis zur Einfuehrung von OSX waren imho mehr oder weniger nur unvermeidliches und eher verlegenes Rumgefrickel. Das "Multitasking" war ein Lacher - "Drucken" und "Kaffeepause" praktisch als Synonym verwendbar. Die Benutzerfreundlichkeit gipfelte in Undurchsichtigkeit; wo man auf jeder DOSe mit einem einfachen Editor ein Problem loesen konnte, wurde einem vom Mac geflissentlich empfohlen, den Fachmann zu konsultieren.
Ueber
Windows 9x gibts nicht viele Worte zu verlieren, jeder kennt es, etliche hassen es (oder geben zumindest vor, es zu hassen
), eine huebsch bunte GUI fuer ein weitgehend inkompatibles DOS, im Grunde schon eine Frechheit. Ein System, das nichtmal in der Lage ist sich seinen Datentraeger selbst einzurichten. Lustig sind Meldungen wie diese (Aufruf von scandisk im abgesicherten Modus von W95SE): "Der Aufruf eines DOS Programms im abgesicherten Modus kann zu irreparablen Anzeigefehlern fuehren." - oder so aehnlich.
Die anderen "Windoofs" Versionen (
NT,
2000,
XP etc.) haben mit Windows im Grunde nicht mehr gemein als ein aehnliches "Look & Feel". Die Kompabilitaet zu aelteren DOS- Anwendungen geht inzwischen gegen Null. Im Grunde gnommen ein Taschenspielertrick.
Linux fand ich nach dem Erstkontakt ziemlich spannend, zumal es auf meinem damaligen Rechner (486SX) schneller lief als irgendwas anderes. Insgesamt aber ist es fuer den Hausgebrauch m.E. zu "erwachsen" geworden. Aus einem urspruenglich recht schlanken System ist ein fetter Ressourcenfresser geworden. Als Netzwerkserver - oder als System fuer System-Freaks ("Am Wochenende hab ich den Kernel XY neu compiliert. GEIL!") eine interessante Geschichte. Fuer "Otto Normalanwender" aber mindestens drei Nummern zu gross.
Nachtrag Seitdem es komfortable und geradezu idiotensichere Distributionen wie z.B.
UBUNTU oder
MINT Linux gibt, hat sich die Lage doch sehr veraendert.
LINUX rulez!Interessant fand ich die
Archimedes Kisten von
Acorn - leider hatte ich nur einmal einen recht kurzen Kontakt - Was da in nur einem MB ROM Platz fand: Hut ab!
Was mich an
OS/2 Warp anturnt, ist vor allem die gut konfigurierbare Komplexitaet - oder wie immer man das nennen will, das ausgereifte und stabile Multitasking, ich koennte noch die
DOS-Kompabilitaet nennen, aber die spielt fuer mich so gut wie keine Rolle mehr, ausser wenn ich Lust habe, mal wieder ne Runde
Colonization oder
Formel 1 GP zu zocken. Ansonsten ist mein Interesse an Spielen gegen Null gesunken. STOP! das war jetzt geprahlt: die DOS Kompabilitaet ist fuer mich deswegen wichtig, weil die TOS-BOX unter DOS laeuft. Eigentlich 'ne witzige Angelegenheit: ein emulierter ST laeuft auf einem emulierten DOS unter OS/2 ..
Nachtrag: Inzwischen geht es - mittels "Virtual PC" - auch noch perverser.
Ich denke, IBM hat sich keinen Gefallen mit den div. Ramsch-Aktionen via VOBIS, ESCOM etc. getan, die ihren Kunden das System eh nur aus strategischen Gruenden (um z.B. bei M$ bessere Konditionen herauszuschlagen) andrehten. Ein 4 MB Rechner mit Warp plus DOS und Win/OS2 Unterstuetzung plus komplett aufgespieltem Software-Bundle (M$-Works, Corel-Draw etc.) - das kann kann eigentlich nur zu Frustration fuehren ... Aber die meisten Leute kaufen offensichtlich mengenorientiert - auch wenn die Mengen zum groessten Teil aus Ballast bestehen. Sehr bedauerlich finde ich, dass IBM ein praktisches fertiges
Warp fuer PPC noch vor Markteinfuehrung im "Giftschrank" verschwinden liess, sonst haette ich hier jetzt vermutlich 'nen
PPC mit eCS ..
Was ist mit
BEOS?
Ich hab's einmal installiert. Es sah nett aus aber was soll man mit 'nem nackten OS anfangen?
Im Grossen und Ganzen scheint das Rennen gelaufen und
M$ es geMacht zu haben. Der einzige Weg, ein alternatives OS massenhaft zu verbreiten, koennte evtl. ueber (oder besser "durch") die "Hintertuer" Konsole fuehren. Sony bietet fuer die
PS2 ja bereits
Linux an, laesst aber leider eine eigene, schlankere Loesung vermissen.
Die
TOS-Tage sind, sieht man mal von der Eignung als imho sinnvoller Freizeitbeschaeftigung ab, sicherlich endgueltig gezaehlt; viel gewonnen waere schon, wenn manch guter Ansatz (wie z.B. Kompaktheit und Ressourcenausnutzung sowie eine gewisse Unverwundbarkeit infolge der Unterbringung des OS im ROM) bei kuenftigen Entwicklungen auf anderen Plattformen aufgegriffen und perfektioniert wuerde.
Anhang: Meine Bekanntschaften (incl. "One Night Stands")Atari:Atari 520STFM, 1040ST, 1040STE, Mega ST4, MegaSTE, TT030,
Ausserdem:PC ? - (mit SCSI-Interface), Portfolio, Lynx I, Lynx II, Jaguar.
Commodore:plus 4, C=64
Amiga 500, Amiga 600, Amiga 2000 (mit 32 MHZ 030 Karte),
AppleApple II, Mac SE, Mac Plus, Mac LC, Mac LC II, Performa 450 (68k),Perfoma 5200 (PPC)
PC 286/10 (war sogar 'n Markengeraet), 286/20, 486SX/25, Cyrix "486"/40 (eigentlich ein aufgebohrter 386 Proz), danach alles moegliche, vorlaeufiges Endstadium: Pentium 200MMX.
Ausserdem: Amstrad 808x,
Seitenspruenge:Sinclair Spectrum
Apollo WS mit 68000er, 4Mb RAM, 165 MB HD, 16" RGB Monitor
"Familienmitglieder" derzeit:Atari 520ST (div), Mega ST4, TT030/8/500/Protar 19" Screen. Portfolio, 800XL, Lynx I&II, Jaguar
C=plus4, C=64, A600, A2000(030/33MHz/8/200)
Mac SE 4/80/16MHz, Performa 450, Perfoma 5320 (PPC)
Ich glaub das wars ...
Ach nee die DOSe fehlt noch:
Pentium 200MMX, 128MB Ram, die Platten (2 IDE, 3 SCSI, ZIP100, SQ88, CD 44x, CDR 32/12/40
Derzeit installierte OS: Warp 4 und Win95
Nachtrag:
Die DOSe ist heute (2009) auch schon Schnee von gestern.
Hier mein aktuelles Geroedel, eigentlich auch schon wieder reif fuer's Museum.
;-)
[img=http://www.blues-browser.de/weirdos.gif][/img]