Autor Thema: Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!  (Gelesen 13740 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Offline Retroram

  • Benutzer
  • Beiträge: 119
Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!
« am: Do 24.07.2008, 17:09:07 »
In meinem 1040STE mit Original TOS (1.04, wenn ich richtig rechne) ist ein Hardware-Uhr "Mega Clock" Modul der Fa. Gengtec verbaut. Die lief auch bisher seit Jahren ohne Probleme. Doch seit diesem Jahr verliert sie die korrekte Uhrzeit. Nach 5 Minuten Ausschaltzeit des Rechners, geht sie bereits um 20 Minuten nach!! Im Modul befindet sich laut Anleitung der Uhrenbaustein von "Ricoh" RP5C15 und noch ein Logikbaustein Typ 74HC688. Trotz Suche nach losen bzw. wackeligen Verbindungsanschlüssen des Moduls zum Rechner (scheinen alle OK zu sein), habe ich immer noch das gleiche Problem.
Die Pufferbatterien sind natürlich frisch gewechselt. Das Modul wollte ich fürs erste nicht ausbauen, da es sich im Laufe der Zeit ziemlich im IC-Romsockel festgefressen hat und ich aufs geratewohl keine Rohe Gewalt anwenden will. Bin jetzt ratlos. Vielleicht hat jemand von Euch Hardware-Spezialisten einen heißen Tip für mich. Es ist halt immer mit Mühe verbunden, auf das Teil Zugriff zu bekommen, da man das ganze Abschirmblech, Netzteil usw. entfernen muß.
Gruß, Retroram

guest2109

  • Gast
Re: Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!
« Antwort #1 am: Fr 25.07.2008, 07:30:26 »
Hallo!

Es wäre toll, wenn Du die Anleitung einscannen könntest.
Bisher habe ich noch keine verwertbaren Informationen über den Einbau im 520ST gefunden.

Ich hatte so ein Problem bei einem Mega ST, der den gleichen Uhrenchip benutzt.
Nachdem Einsetzten neuer Batterien ging die Uhr schon nach einem Tag nach. Ursache waren defekte Kondensatoren, die die Spannung der Uhr stabilisieren sollen. Diese hatten sich nun aber wie ein Widerstand verhalten und durch den zusätzlichen Stromfluss die Batterie zu schnell entladen.

Daher solltest Du zuerst die Batteriespannung (bei ausgeschaltetem Rechner) an der Uhr messen. Sie sollte nicht weniger als 2,5V betragen.
Wenn doch, setzt neue Batterien ein und messe die Batteriespannung nach dem Erneuern und 1-2 Tage später nocheinmal. Ist die Spannung deutlich abgefallen liegt sicher ein ähnliches Problem vor.

Viele Grüssse

Popsel

Offline Retroram

  • Benutzer
  • Beiträge: 119
Re: Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!
« Antwort #2 am: Fr 25.07.2008, 16:48:44 »
Hallo Popsel!

Das mit der Anleitung habe ich schon im Terminkalender rot angestrichen, werde ich gerne machen.

Du meinst beim Modul befinden sich irgendwelche Kondensatoren drauf? Ich konnte bei der Draufsicht am linken freien Rand des Moduls nur nen Keramik-Typ sehen, daß die im Laufe der Zeit altersschwach werden wäre mir neu. Mmmh, vielleicht findet man noch was anderes, wenn ich bei der nächsten Gelegenheit mich doch dazu aufraffen kann, das Modul auszubauen. Ach ja, die Batteriespannung habe ich an dem entsprechenden Halter gemessen (Batterien liegen da jetzt schon zwei-/drei Monate drin): Ich habe da ne Spannung (Rechner aus und weg vom Stromnetz) von 3,2 Volt gemessen. Woher die 0,2 Volt herkommen, kann ich auch nicht sagen, evtl. Meßfehler des Multimeters...

Gruß, Retroram

guest2109

  • Gast
Re: Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!
« Antwort #3 am: Fr 25.07.2008, 18:59:12 »
Hi!

Also wenn die Batteriespannung >2.5V beträgt bekommt der Uhrenchip (vielleicht) genügend Spannung, um seinen internen Oszillator zu versorgen. Der vebaute Uhrenquarz (32768 KHZ) macht normalerweise kaum Probleme. Zum Abgleich der Schaltung ist noch ein kleiner Drehkondensator vorhanden, mit dem der Schwingkreis des Quarzes verstimmt und dadurch abgeglichen werden kann.
Möglich, dass das Problem hier liegt.
Ich besitze einen Frequenzzähler. Sobald ich mein Uhrenmodul einbauen kann (nachdem ich die fehlenden Informationen habe) könnte ich eine Vergleichsmessung an meinem Modul durchführen. Normalerweise sollte der Uhrenquarz mit 32768KHZ schwingen.
Geht die Uhr nach, und die Versorgungsspannung ist ok, dann schwingt der Oszillator der Uhr wahrscheinlich zu langsam und die Uhr geht nach.

Wichtig ist aber, dass die Versorgungsspannung direkt am Uhren IC gemessen wird und nicht am Batteriefach.
Sonst kann es sein, dass die Batterie zwar die volle Spannung abgibt, durch schlechte Kontakte (Übergangswiderstand!) aber nur noch ein Teil der Spannung an den Uhrenchip gelangt. Dann geht die Uhr auch nach (so wie in dem Mega ST von dem ich berichtete).

Viele Grüsse

Popsel

Offline Retroram

  • Benutzer
  • Beiträge: 119
Re: Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!
« Antwort #4 am: Sa 26.07.2008, 08:11:26 »
Hallo,
Frequenzähler habe ich leider keinen. Ich müßte da mal dann das Oszilloskop ansetzen. Habe mir mal das Datenblatt zum Uhrenchip besorgt (vielleicht werde ich da ein wenig schlauer).
Eine dumme Frage am Rande von mir: Gab es in der Vergangenheit nicht irgendwie in Sachen "Uhr" in einer der ST Fachzeitschriften nen Artikel, wo diskutiert wurde, welches Datum höchstens noch vom Atari verwaltet werden kann? (oder war das im Zusammenhang mit dem Jahr 2000-Problem...). Ich habe da irgendwas dunkel in Erinnerung.
Trotzdem, die Uhr selber müßte dann ja deswegen auch noch korrekt weiterarbeiten...
Gruß,
Retroram

guest2109

  • Gast
Re: Hardware Uhrmodul "tickt" nicht mehr richtig!
« Antwort #5 am: Sa 26.07.2008, 09:02:29 »
Hallo!

Nein, im Mega ST ist fer gleiche Uhrenchip verbaut und funktioniert bis heute einwandfrei. Jahr 2000 Probleme würden sich wohl eher ein falsches Datum hervorrufen, aber kein Nachgehen der Uhr.


Viele Grüsse

Popsel